Almetare
Dieses Projekt besteht aus einigen C++-Klassen, mit denen relativ einfach virtuelle Taschenrecher implementiert werden können. Insbesondere handelt es sich dabei um meine eigenen alten Taschenrechner, daher auch der Name: Almetare steht für "Alle meine Taschenrechner". Mein Ziel ist es, irgendwann einmal alle meine Taschenrechner in virtueller Form und mit photorealistischer Darstellung auf dem PC benutzen zu können (nach mittlerweile 20 Jahren ist die Hoffnung, dieses Endziel je zu erreichen, allerdings in der Tat nicht sehr groß).
Bisher sind drei Taschenrechner fertig, die - was das äußere Erscheinungsbild betrifft - den Originalen in fast allen Einzelheiten nachempfunden sind. Das geht bis zum Tastaturgeräusch und der automatischen Abschaltung nach ein paar Minuten ohne Benutzereingaben (natürlich kann man das in der Konfiguration auch abschalten).
Was allerdings nicht nachgebildet wird, ist die Algorithmik der Rechner. Hier verlasse ich mich ganz auf die mathematische Bibliothek des Compilers (daher bezeichne ich die Rechner auch nicht als Emulatoren). Das heißt insbesondere, daß die virtuellen Rechner genauer rechnen als die Originale (i.d.R. 15 Stellen statt nur 8 bis 12). Davon sollte der Anwender jedoch normalerweise nichts bemerken.
Leider liegt die Linux-Version derzeit etwas brach: Die graphische Oberfläche der Rechner setzt auf der Qt-Bibliothek auf, die damals in der Version 2 vorlag. Mittlerweile gibt es aber Qt 5.9, was mit der alten Version nicht mehr kompatibel ist. Seit Qt 4 ist es mir nicht mehr gelungen, das Projekt unter Linux zu übersetzen, da mir für die nötigen Anpassungen bisher die Zeit gefehlt hat. Unter Windows ist es deutlich einfacher, die alte Qt-Version nach wie vor zu installieren und das Projekt zu kompilieren. Da könnte sich Linux mal eine Scheibe abschneiden ... Unter Wine funktionieren die Windows-Versionen aber einwandfrei.
Die Quelltexte habe ich unter die GNU-GPL gestellt, Sie finden sie zusammen mit den Binaries der Taschenrechner unten auf dieser Seite.
Texas Instruments TI-30
Der TI-30 war Ende der Siebzigerjahre des vorigen Jahrhunderts der Schulrechner schlechthin. Seine rote Leuchtdiodenanzeige war nicht besonders gut ablesbar (man mußte genau im passenden Winkel in die kleinen Lupen schauen, die vor den winzigen Ziffern angebracht waren), und er verbrauchte viel Strom. Beim Rechnen konnte man ihm richtig zuschauen: Bei "komplizierten" Aufgaben, wie z. B. Sinus oder Kosinus, hat er schon mal eine Sekunde gebraucht und seinen ungeduldigen Besitzer in dieser Zeit mit interessanten Blinkeffekten in der Anzeige unterhalten (dieses Schauspiel auf dem virtuellen Rechner angenähert nachzubilden, hat durchaus einigen Aufwand erfordert). Die Tastatur litt bei zunehmendem Alter etwas unter Prelleffekten, ansonsten hat er aber seine Aufgaben - auch wegen der übersichtlichen Bedienbarkeit - sehr gut erfüllt. Der Rechner kostete, soweit ich mich erinnern kann, bei Sammelbestellungen in der Schule ca. 30,- DM und war damit durchaus recht preiswert.Casio fx-3600P
Obwohl nicht sehr viel jünger (1982 für 89,- DM gekauft),
gehörte der fx-3600P zu einer ganz anderen
Rechnergeneration als der TI-30: Zehnstelliges LC-Display
(plus zwei Stellen Exponent), sieben unabhängige
(nicht-flüchtige) Speicher, deutlich mehr Funktionen (u. a. Statistik,
Regressions- und Integralrechnung), Tastatur etwas
schwammig aber durchaus brauchbar (und vor allem bis zum
heutigen Tage absolut prellfrei) ließen den TI weit hinter
sich. Und das wichtigste: Der Rechner war programmierbar!
Der Programmspeicher konnte zwar nur 38
"Rechenschritte" speichern (aufgeteilt auf bis zu zwei
Programme), aber damit war durchaus mehr anzufangen als
man auf den ersten Blick vermuten könnte. Für mich war das
der Einstieg in die Welt der Programmierung. Vermißt habe
ich bei ihm eigentlich nur die Umrechnung in verschiedene
Zahlensysteme. Besonders erwähnenswert ist außerdem der
unglaublich geringe Stromverbrauch. Ich habe ungelogen
immer noch die erste Batterie drin!
Der Almetare-Rechner kann beliebig viele Programmschritte
speichern und die Programme in eine Datei sichern.
Zusätzlich gibt es einen einfachen Programmeditor und
einen Editor zur Eingabe von Werten für statistische
Berechnungen.
Casio fx-85v
Dieser Rechner wurde 1992 gekauft und ist als
Dauerleihgabe in meinen Besitz gekommen. Vom
Funktionsumfang und der Bedienung her entspricht er
ungefähr dem zehn Jahre älteren fx-3600P. Allerdings
fehlen ihm die Programmierbarkeit und Integralrechnung,
und die Tastatur besteht nur aus einer Gummimatte. Dafür
ist er solarbetrieben, hat allerdings zur Sicherung der
Konstantenspeicher und zum Betrieb bei schlechtem Licht
zusätzlich eine Batterie.
Nach dem TI-30 ist dies der zweite realisierte Almetare-Rechner.
Download
Datei | Größe | Beschreibung | Version | Plattform |
---|---|---|---|---|
Almetare_1.20_setup.exe | 2504 kB | Alle drei Taschenrechner (incl. Handbücher und Qt-DLL), kombiniert in einem Windows-Installer. | 1.20 | Windows1) |
Almetare_1.20.zip | 2982 kB | Alle drei Taschenrechner (incl. Handbücher und Qt-DLL), kombiniert in einer Zip-Datei statt in einem Installer. | 1.20 | Windows1) |
Almetare_src_1.20.7z | 3838 kB | Quelltexte und Doku aller Taschenrechner, Makefiles und Arbeitsbereiche für KDevelop 2 (SuSE 8.1), KDevelop 3 (Knoppix 3.7) und Visual Studio 6, API-Doku, Klassendiagramme usw., aber keine Binaries. | 1.20 | Windows1) und Linux2) |
QtWin230-NonCommercial.exe | 10556 kB | Wer die Quelltexte selbst übersetzen möchte, benötigt Qt2 für Visual Studio 6. Da diese alte Version inzwischen nicht mehr leicht zu finden ist, nebenstehend eine Kopie. | 2.3 | Windows |
1) getestet mit Windows XP bis
Windows 11
2) getestet mit SuSE Linux 8.1,
Knoppix 3.8 und Knoppix 4.0
Änderungsliste
7. Januar 2024: V.1.20:- Bei Exponentialoperationen x1/y wurde bei negativem y ein Fehler ausgegeben, auch wenn y ungeradzahlig war.
- Bei Eingabe von Zahlen im Intervall ]-1, 1[ stürzte der Casio fx-3600P ab, wenn die maximale Anzahl der Nachkommastellen erreicht war. Die anderen beiden Rechner sind bis auf die Versionsnummer unverändert.
- Casio fx-3600P: Bei der Eingabe von Zahlen mit Dezimalpunkt durften fälschlich nur zehn statt elf Ziffern eingegeben werden.
-
Casio fx-85v und TI-30:
- Die letzte Änderung im Casio fx-3600P hatte bei den anderen Rechnern leider zur Folge, daß nach der Eingabe einer Zahl mit acht Ziffern kein Minuszeichen mehr akzeptiert wurde.
- Bei der Eingabe von Zahlen mit Dezimalpunkt durften fälschlich nur sieben statt acht Ziffern eingegeben werden.
- Beim Betätigen der "+/-"-Taste ist der Casio fx-3600P abgestürzt, wenn das Display schon die maximale Anzahl von Vorkommastellen enthielt. Die anderen beiden Rechner sind bis auf die neue Versionsnummer unverändert.
- Endlich funktioniert die ESC-Taste jetzt auch mit dem TI-30, wie eigentlich schon mit V.1.14 versprochen. Die anderen beiden Rechner sind bis auf die neue Versionsnummer unverändert.
- Casio fx-3600P: Auf Anwenderwunsch kann man jetzt (allerdings nur über den Programm-Editor) von einem Programm aus das jeweils andere Programm als Unterprogramm aufrufen.
- Casio fx-3600P: Wenn man versucht, Funktionen zu integrieren, die ein ENT oder HLT enthalten, geht der Rechner jetzt wie das Original in den Error-Zustand über.
- Alle Rechner wurden neu kompiliert mit dem Service-Pack 6 des Visual Studio 6.
- Auf Anwenderwunsch wurden die Shortcut-Tasten etwas modifiziert: Bei den Casio-Rechnern kann man die Taste AC jetzt mit "a" statt "A" auslösen, die Taste C mit "c" statt "C". Dadurch muß man nicht mehr die Umschalttaste betätigen. Außerdem löst ESC jetzt bei allen Rechnern ebenfalls das Löschen der Anzeige aus.
- Die Rundung der Anzeige war gelegentlich etwas zu rigoros.
- Bei den Casio-Rechnern lieferte eine (nicht sinnvolle) Rechnung der Art "2 % + 3 =" 3 als Ergebnis statt 5 wie beim Original.
- Bei den Casio-Rechnern wurde nach einer Prozentrechnung mit automatischem Aufschlag wie z. B. "200 * 10 % +" fälschlich in den Konstantenmodus geschaltet, wenn man als nächstes Zeichen wieder "+" eingab.
- Der TI-30 schaltete schon bei Zahlen vom Betrag kleiner als 0,01 in die Exponentialdarstellung statt erst bei 1e-7.
- Der TI-30 lieferte bei Rechnungen wie "200 * 10 % + 3 =" als Ergebnis 3 statt 23.
- Bei Regressionsrechnung wurden x-Werte fehlerhaft berechnet, falls der y-Wert nur aus einer einzigen Ziffer bestand.
- Unter Windows 7 konnte die Hilfedatei über den Hilfedialog oder mit Funktionstaste F1 nicht geöffnet werden, wenn Leerzeichen im Installationspfad vorhanden waren.
- Es gibt jetzt einen Installationsassistenten.
- Casio-Rechner: Rundungsfehler bei Umwandlung von Dezimalzahlen in Sexagesimalzahlen behoben. Beispielsweise führte die Umwandlung von 2.0333333 zu 2°1°60 statt 2°2°0.
- Der Rechner versteht jetzt neben Ctrl-C und Ctrl-V auch die Tastenkürzel Ctrl-Insert und Shift-Insert für Copy und Paste.
- Auch unter Windows wird die Initialisierungsdatei jetzt im Home-Verzeichnis des Benutzers statt im Programmverzeichnis des Rechners angelegt.
- Daten-Editor ist verfügbar (Casio fx-3600P and Casio fx-85v).
- Einfügen aus Clipboard mit Strg-V geht auch unter Windows wieder.
- Kleinere Fehlerkorrekturen.
- Die Berechnung einer Funktion (Sinus, Cosinus etc.) unmittelbar nach dem Start des Rechners führt nicht mehr zum Absturz.
- Im Konfigurationsdialog gibt es jetzt die Option "always on top".
- Desktop- und Dialogbox-Icons vorhanden.
- Eingabe von z.B. "3 ab/c sin" führt nicht mehr zum Absturz (Casio).
- Man kann jetzt auch Zahlen mit Strg-V in die Anzeige kopieren; das ist sogar mit ganzen Tastensequenzen möglich, wenn man die Shortcut-Symbole verwendet.
- Integration von Funktionen verbessert (Casio fx-3600P).
- Unvollständige Operationen in Kombination mit Funktionsrechnungen, die über die INV-Taste erreichbar sind, führten zu denselben Problemen wie unten beschrieben. Beispiel: "5 * INV 10x =" lieferte 105*105 = 1e10 (Casio-Rechner) bzw. 1*105 = 1e5 (TI-30) statt 5*105=500000.
- Casio-Rechner: Eingabe von z.B. "5 * INV M-" lieferte 0.25 statt 25.
- TI-30: Verschiebung des Exponenten mit "EE" und "INV EE" funktioniert wieder.
- Unvollständige Operationen in Kombination mit
Funktionsrechnungen lieferten nicht dasselbe Ergebnis wie das
Original.
Beispiel: Bei Eingabe von "5*ln=" wurde ln(5)*ln(5)=2.590... berechnet (Casio-Rechner) bzw. 1*ln(5)=1.609... (TI-30) statt 5*ln(5)=8.047... - Eine unvollständige Operation der Art "5*=" direkt nach dem Einschalten des Rechners lieferte korrekt 25 (Casio-Rechner) bzw. 5 (TI-30). Wurde dann ein weiteres Mal "5*=" eingegeben, wurde dagegen fälschlich 0 berechnet.
- Absturz beim Start als Konsolenapplikation behoben.
- Auch unter Windows XP funktioniert jetzt der Aufruf des Default-Hilfe-Browsers.
- Fehler beim Rechnen mit Sexagesimalzahlen behoben (Casio fx-85v).
- Auch der Operator x1/y kann jetzt als konstanter Operator benutzt werden (Casio fx-85v).
- Das Display wurde verbessert (Casio fx-85v).
- Die Konfigurationsdatei wird jetzt nicht nur gespeichert, wenn man den Rechner mit dem "OFF"-Button verläßt, sondern auch wenn man den "x"-Button des Fensters betätigt (TI-30).
- Direkt nach dem Start des Rechners ergab z.B. die Rechnung "*6=" 36 (TI-30: 6) statt 0. Dies ist jetzt behoben.
Interessante Links
- www.calcinfo.com:
Site von Mike Sebastian mit technischen Infos über Rechner diverser Hersteller, Testfunktionen, die über den Chip im Rechner Auskunft geben, u. v. m. - www.datamath.org:
Sehr ausführliche Site speziell über Texas Instruments und deren Taschenrechner von Jörg Wörner. - www.rskey.org:
Site speziell über programmierbare Rechner diverser Hersteller von Viktor T. Toth (danke für die Entdeckung einiger Bugs in den Versionen 0.96 und 0.97!). - www.anita-simulators.org.uk:
Taschenrechner-Simulatoren der britischen Marke "Anita".