"Die Eurokrise ist überwunden."
Landauf, landab posaunen Politik und Medien, die Eurokrise sei vorüber, die Eurorettung also erfolgreich verlaufen. Auch hier ist die Wahrheit freilich wieder eine andere:Tatsächlich können sich die Krisenländer bei den Banken wieder leichter mit Krediten versorgen. Aber nur deshalb, weil die Europäische Zentralbank den Geschäftsbanken nahezu kostenlos Milliardenbeträge zur Verfügung stellt, die diese dann an die Staaten im Tausch gegen Staatsanleihen weiterverleihen. Die EZB akzeptiert die Staatsanleihen dann wieder als Sicherheit, wenn sie sie nicht gleich selbst aufkauft. Dieses zirkuläre System ist nichts anderes als Staatsfinanzierung durch die Notenpresse. Was der EZB bekanntlich verboten ist, aber wer kümmert sich heutzutage noch um Recht und Gesetz.
In Folge steigt die Staatsverschuldung in Europa ungebremst weiter. Allein in der Eurozone von 8,5 Billionen Euro 2012 auf schwindelerregende 8,8 Billionen Euro im Jahr 2013. Griechenland schießt nach wie vor mit 167 % Staatsverschuldung bezogen auf sein Bruttoinlandsprodukt den Vogel ab. Die erste Grafik zeigt, daß die Verschuldung in den Krisenländern steil weiter nach oben zeigt. Wen wundert's: Sogar Deutschland macht trotz Rekordsteuereinnahmen immer noch mehr und noch mehr Schulden und ist wahrlich kein Vorbild.
Auch von einer Konsolidierung des Wirtschaftswachstums kann keine Rede sein. Alle Krisenländer sind nach wie vor tief im Minus. Schlußlicht ist in dieser Disziplin Zypern, dessen Wirtschaft um 6,7 % schrumpfte, s. zweite Grafik. In Griechenland ist es vermutlich noch schlimmer, seit 2011 liegen bei Eurostat nicht einmal mehr Daten vor - jedenfalls nicht in der hier verwendeten BIP-Tabelle.
Ein besonders wichtiger Krisenindikator ist auch die Arbeitlosenquote. Sie verharrt nach wie vor auf Rekordniveau; immerhin steigt sie nicht in allen Krisenländern weiter an. Geradezu katastrophal ist die Jugendarbeitslosigkeit (Personen unter 25 Jahren) in Spanien mit 55 %, in Griechenland mit 54 % und in Italien mit 47 %. Hier wächst eine Generation heran, die durch die verfehlte Eurorettung in die Perspektivlosigkeit getrieben wird. Wie das dem Frieden dient, sollen uns die Herrschaften Schäuble, Merkel, Barroso, Schulz, Draghi und wie sie alle heißen mal erklären ...
Fazit: Ja, die Eurokrise ist überwunden - aber nur in der Märchenwelt der Euro-Ideologen. Wie schon Erich Honecker sagte: "Den Sozialismus in seinem Lauf, halten weder Ochs noch Esel auf." Man ersetze "Sozialismus" durch "Euro" und erkenne die Geistesverfassung unserer Meinungseliten.